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Meine Infrastruktur 2020

Ich hatte schon länger vor, mal etwas über meine Infrastruktur zu schreiben. Jetzt nutze ich die Zeit einfach mal.

Prinzipiell versuche ich, so viel es geht selbst zu betreiben, um nicht auf externe Dienste angewiesen zu sein, die mit meinen Daten Geld verdienen wollen. Zu diesem Zwecke betreibe ich aktuell vier Server an vier Standorten.

Ich betreibe die Dienste für mich, für Freunde, die Familie und befreundete Organisationen.

Die Server benenne ich nach den Companions von Doctor Who. Ich mag Doctor Who. Und viele der Comapnions. Und die Liste an Möglichen Namen ist auch sehr lang. Lasst uns also starten.

Meine Hosts #

Aktuell betreibe ich donna, rory, rose und amy (und river als Gateway zu Hause). Auf allen Servern läuft FreeBSD auf einer ZFS-Konfiguration. Die Jails betreibe ich mit iocage und manage sie mit meine Script jailer.sh. Die Webserver laufen auf nginx und ich manage sie mit meinem Sccript ngineerx. Zum Monitoring setze ich auf allen Servern monit ein, was auch dafür sorgt, dass Dienste neu gestartet werden, falls sie mal Probleme machen sollten.

donna #

donna steht bei uns im Keller. Er beinhaltet drei Unterschiedliche zpools. Zwei gemirrorte SSDs für das Betriebssystem und Daten, die flüchtig sein können (Caches etc), zwei gemirrorte SSDs für die Jails und Datenbanken etc, wo es auf Geschwingkeit ankommt und 6 ordinäre Festplatten in einem RAIDZ2, auf dem die großen Datenmengen Liegen, bei denen es nicht auf eine Sekunde ankommt.

Auf donna laufen aktuell 10 Jails:

  • gitea: Das ist der Gitea-Server, der meine Git-Repositories unter https://git.debilux.org/chbaer hostet

  • redis: Die redis-Datenbank als Cache für Gitea und Nextcloud

  • samba: Der Samba-Server, der im lokalen Netz die Daten zur Verfüfung stellt und als Backup-Target für TimeMachine dient.

  • sql: Die MariaDB-Datenbank, die von Nextcloud benutzt wird.

  • unbound: unbound als lokaler DNS-Server und Resolver für das heimische Netz.

  • plex: Der Plex-Server streamt Medien an Familie und Freunde.

  • rmbackup: Diese Jail zieht regelmäßig Backups von allen Servern mithilfe von rmbackup

  • sbbackup: sbbackup ist ein kleines Script, dass die Home-Directories auf donna regelmäßig offsite in eine Hetzner Storage-Box sichert.

  • tautulli: Tautulli ist ein Monitoring-Tool für den PLEX-Server.

  • www: nginx dient als reverse Proxy für Gitea, hostet die Nextcloud und stellt mir Zugriff auf Administrationsoberflächen zur Verfügung.

rose #

rose ist ein ein Cloud-Server von Hetzner, der in Falkenstein betrieben wird.

Aktuell laufen auf rose 10 Jails:

  • ftp: Hier läuft ein PureFTPd als FTP-Server meine Webprojekte.

  • memcache: memached dient als Cache für Roundcube.

  • nsd: Hier läuft ein nsd als Master-Nameserver unter ns1.dblx.io

  • solr: Solr dient als Datenbank für die serverseitige Suche für den Dovocot-IMAP-Server

  • unifi: Der Controller für meine Unifi-Netzwerke. mail: Hier läuft opensmtpd als SMTP-Server und mx unter mx1.dblx.io, Dovecot als IMAP-Server mit sieve zur Filterung sowie rspamd als Spamfilter.

  • ns: Wie zu Hause auch, ein unbound-Server als DNS resolver für die Jails.

  • redis: Als Cache für rspamd und wallabag.

  • sql: MariaDB für die Webprojekte, sowie roundcube, FTP-Server, ttrss und wallabag.

  • www: nginx als reverse Proxy für den UniFi-Controller, sowie als Host für ttrss, wallabag, https://ip.dblx.io, https://christianbaer.me, Autoconfig für den Mail-Server und Seiten befreundeter Organisationen.

rory #

rory ist ein ein Cloud-Server von Hetzner, der in Nürnberg betrieben wird.

Hier laufen nur zwei Jails:

  • nsd: nsd als secondary Nameserver unter ns2.dblx.io
  • smtpd: opensmtpd als Backup-MX unter mx2.dblx.io

amy #

amy ist ein ein Cloud-Server von Hetzner, der in Helsinki betrieben wird.

Hier laufen nur zwei Jails:

  • nsd: nsd als dritter Nameserver unter ns3.dblx.io
  • smtpd: opensmtpd als Backup-MX unter mx3.dblx.io

river und Heimnetzwerk #

river ist ein UniFi USG 4 Pro und Teil des UniFi-Setups, das ich zu Hause betreibe. Dazu gesellen sich noch 6 Access Points im Haus und im Garten, ein 24-Port PoE-Switch im Keller, ein 5-Port USW Flex Mini auf meinem Schreibtisch und eine Fritz-Box als SIP-Client für das Festnetztelefon, dass nie benutzt wird.

Das Netzwerk ist in verschiedene WLANs und VLANs für Management, LAN, Telefonie, Gäste und iOT-Geräte aufgeteilt.

Als ISP setzen wir auf die Telekom, welche uns eine 100 MBit-Leitung bei innogy angemietet hat. Durch diese Kombination haben wir zu Hause leider kein IPv6 mehr, aber knapp 95 MBit Downstream und 38 MBit Upstream, was mir dann ein Bisschen wichtiger war.

Erfahrungen #

Alles in allem bin ich sehr zufrieden. Die Cloud-Hosts bei Hetzner sind vergleichsweise günstig für die Leistung. Das Setup bietet die notewendige Redundanz und die wirklich wichtigen Dienste sind auch zu Hause erreichbar, wenn das Internet mal nicht laufen sollte. Natürlcih könnte man die Cloud-Server noch auf mehrere Anbieter verteilen, um wirklich sicher zu gehen, aber der Aufwand rechtfertigt für mich den Nutzen nicht.

Bei meiner Softwareauswahl gehe ich gerne auf Nummer sicher und nehme gut abgehangene Software, die ein gewisses Security-Standing hat und habe wenig Lust auf Experimente, da der Kram ja in erster Linie laufen soll und ich meine Produktivsysteme vermissen würde, wenn sie nicht mehr da sind.